Angkor

By Eva - Februar 10, 2018

Möchte man die Tempel von Angkor besuchen, kommt man nicht um Siem Reap herum. Die quirlige Stadt lebt vom Tempeltourismus und ist komplett auf Touristen aus aller Welt eingestellt. In der Pub Street gibt es den ganzen Tag Bier für 50 US Cent, überall bekommt man Pommes und Burger, möchte man nur ein Foto von gegrillten Insekten, Spinnen oder Schlangen am Spieß machen, kostet das Geld. 



Siem Reap profitiert total von Angkor, und das sieht man der Stadt auch an. Sie ist weit entfernt von der Realität und der Armut vieler anderer Orte in Kambodscha. Verlässt man den touristischen Stadtkern, kann man jedoch gut in den kambodschanischen Alltag lunzen. Besonders gut geht das unserer Erfahrung nach auf Märkten wie dem Phsar Leu Thom Thmey. Dort gibt es neben seltsamem Obst, Gemüse und Gewürzen zum Beispiel auch Hundefleisch und allerlei tierische Körperteile, die man mitunter erst auf den zweiten Blick zuordnen kann.
Zurück zu Angkor. Die Tempelanlage ist hauptsächlich für den größten Tempel bekannt: Angkor Wat. Allerdings ist Angkor Wat nur ein kleiner Teil dieses gigantischen Komplexes. Laut Wikipedia wurden bisher auf einer Fläche von 200km² mehr als 1000 Tempel und Heiligtümer entdeckt, die zu mehreren großen Städten gehörten. Zwischen dem 9. und dem 15. Jahrhundert war die Region das Zentrum des historischen Khmer Königreiches. Angkor ist also weit größer, als wir uns hätten vorstellen können.... Wo fangen wir an und wo hören wir auf?




Wir haben im Vorfeld viel recherchiert und unsere Besuche auf drei Tage verteilt. Wir heuerten einen Tuktuk-Fahrer an, der auf unsere Wünsche jenseits von big und small tour einging. Wichtig war uns, die für uns interessantesten Tempel ohne unzählige Reisegruppen zu sehen, und vor der großen Mittagshitze wieder in Siem Reap zu sein. Hier blieb uns nur, zeitig aufzustehen, früher Vogel und so. 




Wir suchten uns für jeden Tag drei bis vier Tempel aus, fingen mit denen an, die tagsüber komplett überlaufen sein würden und hoben uns Angkor Wat bis ganz zum Schluss auf. Den berühmten Sonnenaufgang ließen wir sausen, weil er a) sich mit tausenden anderen Menschen, die das perfekte Foto wollen, nicht so wirklich genießen lässt, und b) die Sonnenaufgänge an 2 von 3 Tagen sehr grau und unspektakulär waren. Wir haben es nicht bereut.

Falls ihr also irgendwann nach Angkor kommt, hier ein paar Tipps/Ideen:
1. Seid zeitig da, wenn ihr die Menschenmassen meiden wollt. Aus unserer Erfahrung macht es einen großen Teil der Atmosphäre aus, einen Tempel (fast) allein zu erkunden.
2. Verteilt euren Besuch auf mehrere Tage. Die Anlage ist wirklich riesig und es lohnt sich, sich Zeit dafür zu nehmen.
3. Sucht euch einen zuverlässigen Tuktuk-Fahrer, der auf eure Wünsche eingeht. Zu Fuß ist alles viel zu weit, Fahrradfahren dauert ebenfalls zu lange und zum Rollerfahren fehlte uns die Orientierung und die Erfahrung.
4. Unbedingt mitnehmen: eine Jacke (früh ist es oft noch frisch), einen Mundschutz (bei dem ganzen Verkehr wird irre viel Staub aufgewirbelt), Sonnencreme, genug Wasser und Snacks. Eventuell Taschen- oder Stirnlampen, die meisten Tempel kann man aber erst ab 7.30Uhr besichtigen, dann ist es schon hell.
5. Beachtet grundsätzliche Regeln: Angkor besteht aus vielen heiligen Stätten, d.h. bedeckt eure Schultern und Knie und verhaltet euch angemessen.
6. Nehmt euch nicht zu viel vor. Wir haben pro Tag drei bis vier Tempel besucht und sind mittags vor der großen Hitze zurück gefahren. Hätten wir uns mehr angeschaut, könnten wir nichts mehr auseinander halten. Außerdem hätten wir ziemlich schnell die Lust verloren.
7. Lasst diese riesigen Bauten und die Atmosphäre auf euch wirken. Gerade in den Dschungeltempeln ist es wundervoll, die Geräusche drumherum herum wahrzunehmen - seltsame Vogelrufe, Affenschreie in der Ferne, das Rascheln der Blätter.... Besonders in den Morgenstunden ist auch das Licht wunderschön und färbt die Tempel in sanfte Orangetöne.
8. Die Tickets gibt es für 1, 3 oder 7 Tage. Kauft ihr Mehrtagestickets, müsst ihr sie nicht am Stück einlösen, ihr könnt also auch Pausentage einlegen. Kauft man sie am Vortag um 16.45Uhr, kann man sich bis 17.30Uhr schon kostenlos Tempel ansehen. Da aber alles weit voneinander entfernt ist, kommt man da nicht besonders weit, aber man bekommt wenigstens einen Vorgeschmack. Wollt ihr den Sonnenaufgang sehen, solltet ihr euch das Ticket auf jeden Fall am Tag vorher kaufen, da die Schalter nicht so früh am Morgen geöffnet sind.







Unser Favorit? Eindeutig Ta Prohm. Da er durch Tomb Raider sehr bekannt ist, lohnt sich das zeitige Aufstehen hier besonders, wir waren sogar zwei Mal hier. Aber auch andere Dschungeltempel wie Ta Som und Preah Kahn haben uns begeistert.

Wir verbrachten fünf Tage in Siem Reap, hauptsächlich wegen Angkor, letzten Endes hat uns aber die entspannte Atmosphäre der Stadt auch sehr gut getan und gefallen.
Unsere Reise führt uns nun über Bangkok weiter in den Khao Sok Nationalpark in Thailand. Wir melden uns wieder!
Bis dahin!

Christian und Eva

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