Zwischen Regenwäldern und Palmölplantagen

By Eva - Januar 16, 2018

Wir sitzen seit 4 Stunden im Bus von Melaka nach Butterworth, 3 Stunden und 228km liegen noch vor uns. Draußen wechseln sich Palmölplantagen und Regenwald ab. Heute lichten sich zum ersten mal seit unserer Ankunft die Wolken, in Malaysia war es in den letzten Tagen ungewöhnlich verregnet und kühl (was hier Temperaturen zwischen 22 und 28 Grad Celsius bedeutet). Die Einheimischen freut es, wir haben uns mit Regenschirmen ausgestattet und viele unserer Pläne verändern oder streichen müssen.



Die erste Woche unserer Reise liegt inzwischen hinter uns. Anfangs raubte uns der Jetlag halbe Tage und Nächte, inzwischen haben wir uns aber gut eingelebt. Die ersten Tage haben wir in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur verbracht. Malaysia ist eine bunte Mischung verschiedener Kulturen, auch die Kolonialmächte und Handelspartner hinterließen ihre Spuren, zum Beispiel den Linksverkehr der Briten. Die Bevölkerung besteht aus 50,4% Malaien, 23,7% Chinesen, 11% indigene Völker, 7,1% Indern und 7,8% anderen (Wikipedia). Seit 1957 ist Malaysia unabhängig.
Wir nutzten zwar jede Regenpause in Kuala Lumpur, aber irgendwann goss es nur noch. So spazierten wir nur ein wenig durch die Stadt, sahen uns die Petronas Towers an, die bis 2004 die höchsten Twin Towers der Erde waren, liefen zum zentralen Merdeka Platz und besuchten noch einige andere wichtige Gebäude. Vor allem verbrachten wir viel Zeit unter Dächern, auf Märkten in Chinatown zum Beispiel. Einen Ausflug zu den Batu-Caves und auf den Fernsehturm mussten wir verschieben. So haben wir zwar ein erstes Gefühl für die Stadt bekommen, konnten uns akklimatisieren und uns ein bisschen an den neuen Rhythmus gewöhnen, sind aber auch ein wenig traurig darüber, dass wir nicht mehr von Kuala Lumpur gesehen haben.





Am Samstag fuhren wir am frühen Nachmittag mit dem Bus weiter nach Melaka/Malakka (ca. 2 Stunden, 2,50€ pro Person und pünktlich). Die Stadt war früher ein bedeutendes Handelszentrum, und so ist sie auch heute noch ein krasser Mix der Kulturen und ebenso der Religionen. Es gibt Straßen, in denen stehen buddhistische Tempel neben Moscheen neben taoistischen Tempeln - das hat uns sehr beeindruckt. Die Stadt ist Unesco-Weltkulturerbe und vor allem im Zentrum von vielen wunderschönen Kolonialbauten geprägt, sie ist aber in größeren Teilen leider auch sehr heruntergekommen. Das trägt natürlich zu ihrem Charme bei, dennoch hat man bei manchen Gebäuden schon fast Bedenken, sie zu betreten, so schlecht erhalten sind sie.





In und um Chinatown kann man eine Menge Streetart entdecken und gemütlich am Fluss entlang spazieren. Ein paar Straßen weiter liegt der Stadtteil Kampung Morten - dort findet man noch einige Holzhäuser im malaysischen Stil. Vor den modernen Hochhäusern der benachbarten Viertel bilden sie einen tollen Kontrast. Abends sind die Häuser schön angestrahlt, was besonders reizvoll ist.



Neben Chinatown, dem roten Clocktower und dem Stadthuis und den Häusern im Kolonialstil ist Melaka vor allem für den Jonker Walk Nachtmarkt bekannt, der freitags bis sonntags stattfindet und eine wilde Mischung ist. Neben zahllosen Essensständen, an denen von bunten Dim Sum und allen möglichen frittierten Entenkörperteilen bis hin zu Duriantörtchen alles angeboten wird, gibt es auch viel Klimbim und Spielzeug. Die Krönung ist eine große Bühne, auf der man sich im Karaoke versuchen kann, was bei unserem Besuch hauptsächlich von älteren Herren genutzt wurde. Gar nicht mal schlecht und sehr unterhaltsam!
Insgesamt hat uns Melaka sehr gut gefallen und wir können einen Besuch auf jeden Fall empfehlen.
Jetzt sind wir auf Georgetown und Penang gespannt.
Bis bald!

Christian und Eva

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